Die Natur ist wild, die Leute sprechen Kauderwelsch und vor allem ist es weit weg von den Schweizer Metropolen. So ungefähr lassen sich die gängigen Klischees über das Wallis zusammenfassen. Doch zumindest der letzte Punkt stimmt schon lange nicht mehr: Mit dem Zug ist man von Zürich aus in gut zwei Stunden in Brig. Eine Viertelstunde später heisst es «willkommen in der Aletsch Arena». Aletsch Arena? Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein Teilgebiet des UNESCO-Welterbes Jungfrau-Aletsch. Die Aletsch Arena AG kümmert sich dabei um sämtliche touristische Belange von sechs Walliser Gemeinden, südlich vom Grossen Aletschgletscher.
Zusammen mit Mathias Petrig, Leiter Finanzen und HR der Aletsch Arena, nehmen wir die Luftseilbahn von Betten Talstation auf die Bettmeralp. Auf dem Bettmerhorn, 2647 Meter über Meer, ziehen wir uns ins Gipfelrestaurant zurück. Der Tageshit dort: «Cholera». So heisst tatsächlich eine Walliser Käsespezialität.
Digitalisierung als strategische Stossrichtung
Mathias Petrig, 45, beginnt zu erzählen. Die Aletsch Arena zähle heute mit einer Million Übernachtungen zu den touristischen Schwergewichten der Schweiz. «Die Digitalisierung ist bei uns eine wichtige strategische Stossrichtung. Seit mehreren Jahren arbeiten wir gemeinsam mit der Aletsch Bahnen AG und weiteren Partnern aus der Destination am nachhaltigen Aufbau der digitalen Transformation», sagt Petrig. Wichtige strategische Meilensteine sind erreicht: das vom Bund unterstützte Projekt (Innotour) für eine durchgängige Gästekommunikation sowie ein neuer Webshop, in dem sich Unterkünfte, Ausflüge und Bergbahntickets buchen lassen und der rund 10 Millionen Franken jährlich generiert. Zudem ein Partnermodel, das kleinere Player unterstutzt, einheitliche Rahmenbedingungen schafft und die Servicequalität erhöht. Und zuletzt die Harmonisierung der Kurtaxenreglemente der sechs Destinationsgemeinden.