Schwellen senken, Talente gewinnen

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In einem hart umkämpften Arbeitsmarkt sind KMUs oft in einer schwierigen Position. Während grosse Unternehmen mit ihrer Markenbekanntheit und ihren Ressourcen punkten, müssen KMUs andere Wege finden, um die besten Talente zu gewinnen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist der Bewerbungsprozess selbst.

Bewerbermanagement optimieren mit Abacus

Die Art und Weise, wie ein Unternehmen Bewerbende durch die Candidate Journey führt, kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Anstellung und dem Verlust eines vielversprechenden Talents ausmachen. In diesem Blogartikel beleuchten wir typische Barrieren im Bewerbungsprozess und zeigen, wie HR-Verantwortliche in Schweizer KMUs diese Hürden durch gezielte Lösungen abbauen können.

Barriere 1: Zu lange und komplexe Bewerbungsformulare

Die Herausforderung
Studien zeigen, dass jeder dritte Arbeitnehmende bereits mindestens einmal einen Bewerbungsprozess abgebrochen hat – rund 20% davon, weil der Prozess schlichtweg zu lange gedauert hat. Bewerbungsgespräche und Auswahlprozesse können schnell einschüchternd wirken, wenn der Bewerbungsprozess zu lang und komplex ist. Zu viele Formulare, lange Fragebögen und das ständige Hochladen von Dokumenten können Bewerbende abschrecken – insbesondere, wenn der Prozess nicht intuitiv ist.

Mögliche Lösungsansätze:

  • Bewerbungsformular vereinfachen: Reduzieren Sie den Bewerbungsprozess auf das Wesentliche. Ein kurzes Formular, das nur die wichtigsten Informationen abfragt, reicht oft aus. Lassen Sie Bewerbenden die wichtigsten Dokumente (z. B. Lebenslauf, Motivationsschreiben) hochladen und setzen Sie auf eine klare Struktur.
  • Optimierung des Bewerbungssystems: Implementieren Sie benutzerfreundliche Bewerbungsplattformen, die es den Bewerbenden ermöglichen, sich schnell zu bewerben. Tools wie One-Click-Bewerbungsmöglichkeiten oder die Nutzung von LinkedIn-Profilen als Bewerbungsgrundlage sparen Zeit und minimieren Barrieren.
  • Automatisierung und klarer Ablauf: Automatisieren Sie Bestätigungs- und Dankeschön-E-Mails, um den Bewerbenden ein positives Gefühl zu geben. Klare Kommunikation über die nächsten Schritte im Prozess zeigt Professionalität.

Barriere 2: Mangelhafte oder unklare Kommunikation

Die Herausforderung:
Bewerbende verlieren schnell das Interesse oder fühlen sich frustriert, wenn sie über längere Zeit keine Rückmeldung über ihren Status erhalten. Unklare Kommunikation und lange Wartezeiten im Bewerbungsprozess können den Eindruck erwecken, dass das Unternehmen unorganisiert oder desinteressiert ist.

Mögliche Lösungsansätze:

  • Regelmässige Updates: Setzen Sie eine regelmässige Kommunikation mit den Bewerbenden um. Informieren Sie sie über den Stand ihrer Bewerbung und den nächsten Schritt im Prozess. Auch wenn der Prozess länger dauert als erwartet, schätzen es die Bewerbenden, wenn sie darüber informiert werden.
  • Schnelles Feedback: Geben Sie den Kandidaten so schnell wie möglich Feedback nach jedem Schritt im Auswahlprozess, auch wenn sie nicht weitergekommen sind. Dies zeigt Respekt für ihre Zeit und Engagement und fördert ein positives Image des Unternehmens.
  • Automatisierte E-Mails: Nutzen Sie Software, die automatische Benachrichtigungen versendet, um die Kandiaten immer auf dem neuesten Stand zu halten. So vermeiden Sie, dass Bewerbende unnötig auf eine Rückmeldung warten müssen.

Facts & Figures zur Candidate Experience

36%

aller Arbeitnehmenden haben Bewerbungsprozesse bereits ein- oder mehrmals abgebrochen

73%

aller Kandidaten empfinden das Warten auf eine Rückmeldung als unangenehmsten Aspekt

Barriere 3: Mangel an Transparenz und Speed im Prozess

Die Herausforderung:
Langsame Prozesse, intransparente Zeitrahmen und ein mangelndes Verständnis dafür, was als nächstes passiert, verunsichern Bewerbende und lassen sie möglicherweise abspringen. Talente suchen klare Zeitpläne und möchten wissen, was sie von einem Bewerbungsprozess erwarten können.

Mögliche Lösungsansätze:

  • Klarheit über den Prozess: Legen Sie den Bewerbungsprozess transparent dar. Geben Sie den Kandidten einen klaren Überblick darüber, wie viele Schritte der Prozess umfasst, welche Fristen bestehen und wann sie mit einer Rückmeldung rechnen können.
  • Beschleunigung des Auswahlprozesses: Verkürzen Sie unnötige Schritte und treffen Sie schnelle Entscheidungen. Bewerbende verlieren das Interesse, wenn sie zu lange auf eine Rückmeldung warten. In einer Welt, in der alles schneller geht, erwarten Talente ebenfalls einen zügigen Prozess.
  • Klare Timeline kommunizieren: Informieren Sie Ihre Talente von Anfang an über die voraussichtliche Dauer des gesamten Prozesses. Erklären Sie, wie lange Interviews dauern, wann Sie eine Entscheidung treffen und was in jedem Schritt zu erwarten ist.

Barriere 4: Kein klares und individuelles Employer Branding

Die Herausforderung:
Unklare oder ungenaue Formulierungen in Stellenanzeigen oder auf der Karriereseite können Ihre potenziellen Talente abschrecken. Wenn die Kommunikation nicht authentisch und auf die Zielgruppe ausgerichtet ist, kann es schwierig sein, die richtigen Talente zu gewinnen. Ein unzureichendes Employer Branding führt dazu, dass Bewerbende nicht wissen, was das Unternehmen ausmacht und warum es für sie attraktiv sein sollte.

Mögliche Lösungsansätze:

  • Klares und authentisches Wording: Stellenanzeigen und die Karriereseite sollten klare, transparente und ansprechende Informationen bieten. Vermeiden Sie Fachjargon oder unverständliche Begriffe. Kommunizieren Sie klar, was das Unternehmen bietet, welche Werte es vertritt und was den Arbeitsplatz besonders macht.
  • Employer Branding stärken: Zeigen Sie in Ihren Stellenausschreibungen und auf Ihrer Website, wer Sie als Arbeitgeber sind. Teilen Sie authentische Einblicke in die Unternehmenskultur, das Arbeitsumfeld und die Entwicklungsmöglichkeiten. Mitarbeiterberichte, Fotos und Videos aus dem Arbeitsalltag geben Bewerbenden eine Vorstellung davon, was sie erwartet.
  • Individuelle Ansprache: Passen Sie Ihre Kommunikation an die Zielgruppe an. Ein personalisierter Ansatz in der Ansprache und eine auf die Bewerbenden abgestimmte Sprache erhöhen die Chance, die richtigen Talente zu gewinnen.

Barriere 5: Technische Hürden

Die Herausforderung:
Langsame Ladezeiten auf der Karriereseite oder beim Hochladen von Bewerbungsunterlagen sind eine der häufigsten Frustrationen für Kandidatinnen und Kandidaten. Sie können zu einer negativen User Experience führen und potenzielle Talente abschrecken.

Mögliche Lösungsansatze:

  • Optimierung der Website: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Karriereseite technisch einwandfrei funktioniert. Eine schnelle Ladezeit, eine einfache Navigation und eine mobile Optimierung sind entscheidend für die Benutzererfahrung.
  • Testen der Plattformen: Überprüfen Sie regelmässig die Funktionalität Ihrer Bewerbungsplattform und der Karriereseite. Achten Sie darauf, dass alle Links, Formulare und Upload-Funktionen reibungslos funktionieren, um technische Barrieren zu vermeiden.
  • Mobile Bewerbungsmöglichkeiten: Da viele Bewerbende ihre Bewerbung von mobilen Geräten aus einreichen, sollte die Seite auch auf Smartphones und Tablets einwandfrei funktionieren.

Fazit: Der Weg zum Erfolg – Schwellen senken und Talente gewinnen

Die Candidate Journey sollte so gestaltet sein, dass Talente sich nicht nur angesprochen, sondern auch wertgeschätzt fühlen. Durch die Beseitigung der oben genannten Barrieren – von komplexen Bewerbungsformularen bis hin zu technischen Problemen – können HR-Verantwortliche in Schweizer KMUs den Bewerbungsprozess optimieren und die Chancen auf die besten Talente erheblich steigern. Ein schneller, transparenter und ansprechender Bewerbungsprozess stärkt das Image des Unternehmens und sorgt dafür, dass sich Talente nicht nur bewerben, sondern sich auch langfristig für das Unternehmen begeistern.

Remo Tanner Portrait

Über den Autor

Remo Tanner bringt über 15 Jahre Erfahrung in der Digitalisierung von Geschäftsprozessen mit, insbesondere an der Schnittstelle von IT und HR. Als Product Manager Bewerbermanagement bei Abacus Research AG treibt er innovative Lösungen für effiziente Recruiting-Prozesse voran. Seine Expertise aus der Medienbranche sowie der Einführung komplexer Systemlandschaften machen ihn zu einem gefragten Ansprechpartner für Unternehmen, die ihr Bewerbermanagement digital optimieren möchte.

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