Von der Geschichte bis in die Zukunft: Abacus Treuhandkonferenz 2024

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Am 26. September 2024 fand in der Swiss Life Lounge des Zürcher Eishockeystadions Swiss Life Arena die Abacus Treuhandkonferenz statt. Die Konferenz 2024 war die elfte ihrer Art – ein erstes von mehreren Jubiläen, die Abacus an der Konferenz feiern konnte.

Alles begann mit der Idee, das Treuhandwesen zu digitaliseren

Die Treuhandkonferenz 2024 stand ganz im Zeichen eines Rückblicks auf die Meilensteine von Abacus Treuhand. Auf dem Podium sorgten Markus Helbling, bekannt als langjähriger Partner bei BDO Schweiz, Lukas Rudolf von Confides sowie Claudio Hintermann, Mitgründer und CEO von Abacus, für eine spannende Darstellung der wichtigsten Meilensteine auf dem Weg von den Anfängen von Abacus bis zum heutigen Status als Wegebereiter der Digitalisierung im Treuhand-, Notariats und Anwaltswesen. Gekonnt moderiert wurde das Podium von Fabian Schläpfer, Head of Business Development bei Abacus.

Die Abacus-Story begann 1984, als sich drei Absolventen der Uni St. Gallen – Claudio Hintermann, Eliano Ramelli und Thomas Köberl – an die Entwicklung einer neuartigen Finanzbuchhaltungssoftware machten. Claudio Hintermann: "Buchhaltungssoftware wurde damals von Entwicklern gemacht, die technisch ausgerichtet waren. Buchhalter  wollen aber nicht mit technischen Begriffen arbeiten, sondern mit Konten, Bilanzen, Journalen et cetera. Wir haben deshalb eine Software entwickelt, die die Sprache der Buchhaltungsfachleute spricht." Im Jahr danach wurde die Firma Abacus Research AG dann offiziell gegründet. Fabian Schläpfer warf dazu ein:

"Der erste Abacus-Kunde war Breitenmoser-Edelmann Treuhand und ist Abacus bis heute treu geblieben. Das zeigt die Verbundenheit, die wir mit dem Treuhandgeschäft geniessen dürfen."

Fabian Schläpfer, Head of Business Development Abacus Research AG

In den darauf folgenden Jahren bis 1989 wuchs das Angebot von Abacus von der reinen Fibu auf eine umfassende Lösung mit Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung, Adressverwaltung sowie Anlage- und Lohnbuchhaltung – ein Meilenstein in der Entwicklung eines kompletten ERP-Systems. Das nächste Kapitel startete 1993 mit Fibu Light: Damit konnten Kunden von Treuhandunternehmen ihre Buchhaltung führen und die erfassten Buchungen an ihren Treuhänder weitereiten. Ab 1995 stellte sich dann eine neue Herausforderung, der Einzug der Mehrwertsteuer mit verschiedenen Steuersätzen und bald darauf schon die nächste MWSt-Erhöhung. Abacus bewältigte die Anpassungen der Software problemlos, anders als teils andere Anbieter von Buchhaltungssoftware.

Langjährige und bewährte Partnerschaften

Wir springen zum Jahr 2001. Abacus entwickelte zusammen mit Gastroconsult "eine kleine Schwester zum grossen Abacus", wie Claudio Hintermann es formulierte: "Solche Zusammenarbeiten für Branchenlösungen sind extrem wichtig, wir brauchen das Branchen-Know-how wie zum Beispiel von Gastroconsult, wir haben es ja selbst nicht." Deshalb bedankte sich Abacus auch persönlich mit einem kleinen Geschenk bei den drei grössten und massgeblichsten Wegbegleitern der letzten Jahrzehnte, namentlich OBT, BDO und Gastroconsult.

AbaWeb, Deep, AbaPlato und Hoop: Das Abacus Ökosystem entwickelt sich immer rasanter weiter

2007 kam AbaWeb auf den Markt – Abacus liess sich damit erstmals als SaaS (Software as a Service) via Web nutzen. Lukas Rudolf erinnert sich: "Wir waren zuerst geschockt – was passiert mit den Kundendaten, wenn alles übers Web läuft? Bald waren wir aber überzeugt: AbaWeb war einer der grössten Geniestreiche von Abacus – Kunden können es im Browser nutzen und müssen sich nicht mit Terminal Servern und ähnlichem herumschlagen."

Das einfach bedienbare AbaWeb ersetzte zunehmend den Vorgänger Fibu Light, auch wenn dieser bis heute bei einigen Kunden im Einsatz steht. Der erste Treuhandkunde mit AbaWeb war 2007 AARGUS Treuhand. Die Firma war an der Konferenz anwesend, nutzt die Software bis heute und erhielt dafür grossen Applaus. AbaWeb wurde im Lauf der Jahre immer beliebter. Bald arbeiteten 1000 Kunden damit, 2013 schon 5000 – und 2024 konnte Abacus den vierzigtausendsten AbaWeb-Kunden feiern.

Der Fortschritt ging bei Abacus ungebrochen weiter. Zum 30-Jahre-Jubiläum 2015 erschien mit AbaClik zur Spesen- und Zeiterfassung die erste Smartphone-App von Abacus, 2017 kam AbaNinja für Start-ups und Kleinunternehmen auf den Markt. 2019 kam die Idee für eine Plattform zum sicheren Datenaustausch zwischen Treuhandunternehmen, deren Kundschaft und weiteren Parteien auf – daraus entstand die DeepBox, die Abacus 2021 im Badener Trafo offiziell vorstellte. Und schon bald erhielt die Deepbox mit DeepO und DeepV KI-gestützte Ergänzungen etwa zur automatischen Verarbeitung von Belegen.

Zusammen mit der Authentifizierungslösung DeepID und der Signaturlösung DeepSign wurden alle Deep-Technologien in das Tochterunternehmen DeepCloud ausgelagert. Eine zweite neue Firma entstand mit Hoop, einer Plattform für Gründungen und Änderungen im Handelsregister ohne physischen Besuch bei einem Notar, weitgehend automatisiert. Und die Geschichte geht weiter: Aus der von All Consulting übernommenen Anwaltskanzleilösung Plato entstand AbaPlato mit enger Integration ins Abacus ERP.

Das Zeitalter der KI hat begonnen

Es folgten abschliessende Worte von Claudio Hintermann rund um KI – teils kritisch, teils hoffnungsvoll:

"Es wird sich für uns alle alles ändern. Und dies in gigantischer Geschwindigkeit. Abacus hat heute 2200 Funktionen. Das kann jemand nicht einfach so bedienen, man muss endlos Kurse besuchen, damit man weiss, wohin man navigieren muss. Statt selbst herauszufinden, wie man etwas erledigen kann, sagt man dem Computer, was man erledigen will und er führt es automatisch aus."

Claudio Hintermann, Abacus Co-CEO

Am Ende der Konferenz holte Fabian Schläpfer passend zum Ort der Veranstaltung als Special Guest den ZSC-Lions-Spieler Dario Trutmann auf die Bühne. Er berichtete über seinen Werdegang und freut sich auch auf die Zeit nach der Ära als Profispieler und nach Abschluss seines Studiums: "Ich will erfahren, wie Teams in Unternehmen zusammenarbeiten. Und ich will Neues erleben und aus der Routine herausbrechen."

Nach der eigentlichen Konferenz konnten interessierte Teilnehmende ihr Eishockey-Talent in einem Torwandschiessen beweisen und sich mit anderen messen. Abgerundet wurde die Veranstaltung von einem Apéro Riche, der reichlich Gelegenheit für Networking und Kontaktpflege bot.